Soziale Projekte in der Welt

Frauen beim Bau eines Tanour-Ofens
Frauen beim Bau eines Tanour-Ofens

15th Garden - Netzwerk für Ernährungssouveränität in Syrien
Die Bio-Bäcker Berlin-Brandenburg, denen MÄRKISCHES LANDBROT angehört, sammeln seit 2018 während der »Woche der offenen Backstuben« und der »Soli-Stullen« Aktion bei der »Wir haben es satt!« Demo anlässlich der Grünen Woche in Berlin Spenden für die syrischen Kollegen des Netzwerks 15th Garden.
Dies ist ein Netzwerk von Bauern, Gärtnern und Aktivisten, die nicht tatenlos dem Kriegsgeschehen begegnen wollen, sondern in Eigeninitiativen durch praktische Tätigkeit für eine unabhängige Versorgung sich einsetzen. Saatgutspenden für den Anbau, direkte Hilfeleistungen und finanzielle Unterstützung sind immer willkommen.
Seit 2017 hat 15th Garden es geschafft wieder alte Weizensorten in zwei Dörfern erfolgreich anzubauen. Da durch Bombardierungen immer wieder Bäckereien gezielt zerstört wurden, besann man sich auf die alte Tradition der Tanour-Öfen, die aus Ton und Erde gefertigt sind und mit Holz befeuert werden. Das Wissen für den Bau haben die Frauen. Auf dem Foto sind syrische Frauen dabei einen Tanour-Ofen zu bauen. In zwei Dörfern können nun täglich 22 Kilogramm Mehl gemahlen und 250 Brotlaibe gebacken werden, die ansässige und geflohene Bewohner versorgen.
15thgarden@riseup.net

Näherinnen in Nepal
Näherinnen in Nepal

Hilfsprojekt Earthquake Relief Centre in Nepal
Nach dem schweren Erdbeben in Nepal 2015 gründete Padma Wangyal, ehemaliger Bäcker bei MÄRKISCHES LANDBROT und seit 2009 Partner in verschiedenen Sozial- und Umweltprojekten der Region, das Earthquake Relief Centre. Ziel ist es Hilfe betroffenen Frauen und Kindern zu geben. Frauen aus drei Gemeinden können sich zu Schneiderinnen ausbilden lassen in einem Basis- und Aufbaukurs. Sie lernen die Grundkenntnisse des Nähens, Anleitung für Schuluniformen und Kleidung sowie die Pflege und Reparatur von Nähmaschinen. Ausbilderin ist Asha Nepali, die seit längerem in der NGO Jai Dhurga Women Association engagiert ist. Neben dieser Association sind die deutsche Karma Kagyü Gemeinschaft und MÄRKISCHES LANDBROT finanzielle Unterstützer des Earthquake Relief Centre. Wir haben insgesamt 15.000 Euro innerhalb von drei Jahren zugesagt.
Anfang 2019 wurden von den aktuellen Absolventinnen vier bereits fest als Näherinnen eingestellt, vier weitere machten sich als Schneiderinnen selbständig. Einer alleinstehenden Frau mit zwei Kindern wurde eine Nähmaschine geschenkt.
kamalashila.de/institut/karma-kagyue-gemeinschaft

Tibet-Brot Aktion im Juli 2015 – im Hintergrund die Portala in Tibet.
Tibet-Brot Aktion im Juli 2015 – im Hintergrund die Portala in Tibet.

Unterstützung für Erdbebenopfer in Nepal
Die verheerenden Erdbeben, die im April und Mai 2015 in Nepal erhebliche Schäden für die Bevölkerung anrichteten, haben uns sehr betroffen gemacht. Den 80. Geburtstag des Dalai Lama am 6. Juli 2015 nahm MÄRKISCHES LANDBROT deswegen zum Anlass, um mit dem Tibet-Brot nicht nur auf den gewaltfreien Widerstand der Tibeter gegen die Zerstörung ihrer Kultur und die wirtschaftliche Ausbeutung durch China aufmerksam zu machen – sondern auch, um Spenden für die in Nepal lebenden Exil-Tibeter zu sammeln. Pro verkauftem Tibet-Brot gingen 25 Cent direkt an ein Projekt der Dolpo Tulku Charitable Foundation, welche Wellblechdächer zum Wiederaufbau von Häusern in der Erdbebenregion verteilt. Weitere 25 Cent pro verkauftem Brot gingen an die Tibet-Initiative Deutschland für ihre politische Aufklärungsarbeit, mit denen wir gemeinsam durch Flyer und Plakate auf die Aktion aufmerksam machten.
www.dolpotulku.org
www.tibet-initiative.de

Sportlicher Boykott: Fit for Tibet
Die Tibet Initiative Deutschland e.V. rief zum sportlichen Boykott »Fit for Tibet« gegen die in 2022 in China stattfindenden Olympischen Spiele auf. Die Volksrepublik steht für Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung von Minderheiten, so auch der Tibeter. Bei der No-Beijing-2022-Kampagne laufen Dutzende Unterstützer die Strecke von insgesamt 6.633 Kilometern von Berlin zur tibetischen Hauptstadt Lhasa, um sich mit dem Schicksal aller Tibeter solidarisch zu zeigen.
MÄRKISCHES LANDBROT unterstützte diese Aktion mit 2.000 Euro.
www.tibet-initiative.de

Krankenschwester Pema Dolma behandelt einen Dorfbewohner.
Krankenschwester Pema Dolma behandelt einen Dorfbewohner.

Unterstützung der Krankenschwester Pema Dolma / Nepal
Seit 2014 spendet MÄRKISCHES LANDBROT direkt das Jahresentgelt der Krankenschwester Pema Dolma in Saldang, einem Ort im oberen Landstrich Dolpo in Nepal. Im September 2014 reiste Geschäftsführer Joachim Weckmann mit Padma Wangyal, der vor einigen Jahren als Bäcker bei uns arbeitete und nun einige Projekte in Nepal leitet, sowie Pascal Schünemann in die Region Dolpo in Nepal und lernte dort die Krankenschwester Pema Dolma und ihre Arbeit vor Ort kennen. Bei einer Veranstaltung im November 2014 in unserer Backstube wurden die Entgelte der unentgeltlich arbeitenden Mitarbeiter und Spendeneinnahmen von Besuchern für dieses Projekt verwendet.

Die Kinder freuen sich über neue Klassenräume. Foto: Lo-Manthang-Schulverein
Die Kinder freuen sich über neue Klassenräume. Foto: Lo-Manthang-Schulverein

Schulverein Lo-Manthang
In der abgeschiedenen, hoch gelegenen Region Dolpo im Nordwesten von Nepal unterstützt MÄRKISCHES LANDBROT die Arbeit des Schulvereins Lo-Manthang. In Namdo unterhält dieser die einzige Schule der Region. Aktuell werden über 100 Kinder in den Klassen 1 bis 6 und im Kindergarten unterrichtet. Neben dem üblichen nepalesischen Lehrplan erhalten sie auch Lehrstunden in ihrer Muttersprache Tibetisch, um den Bezug zur tibetisch-buddhistischen Kultur zu erhalten. 2018 fand erstmalig eine dreitägige »Schülerreise« statt, in der der Unterricht durch Kunst, einem Fußballturnier und einer Talentshow ersetzt wurde. Die Kinder genossen die freie Zeit zum Spielen und Freundschaftspflege. Wegen der harten Winter schließt die Schule nach Vergabe der Zeugnisse von Ende Oktober bis April ihre Türen.
Im Sommer 2018 wurde durch Starkregen und verheerende Stürme das Schulgebäude stark zerstört, der darauffolge harte Winter tat sein übriges, so dass das Gebäude nicht mehr benutzt werden kann. Im Frühjahr 2019 wurde der Schulneubau beschlossen. Im Herbst 2019 reisten fünf Vertreter des Schulvereins Lo-Manthang nach Namdo in Upper Dolpo, um sich von der Situation ein Bild zu machen und die Planung des Neubaus zu organisieren. In dem Reisebericht, den Cornelia Pereira Notter verfasste, erfährt man viel über das schwierige Leben der Region. Belohnt wurden die Anstrengungen des Aufstiegs durch dankbare Eltern, die stolz sind ihre Kinder zur Schule schicken zu können und strahlende Kinderaugen. Zur Zeit findet der Unterricht im Freien unter ungünstigen Bedingungen statt, was den Neubau dringend notwendig macht. MÄRKISCHES LANDBROT unterstützt weiterhin die Arbeit des Schulvereins Lo-Manthang, speziell für den Neubau der Schule in Namdo.
Ende 2020 erreichte uns der Bericht, dass die erste Bauphase im November abgeschlossen wurde. Unter erschwerten Pandemie-Bedingungen sowie dem fehlenden Straßennetz in der entlegenen Region konnte dennoch nach nur vier Monaten dieser Erfolg verbucht werden. Mit großem Einsatz der Dorbewohnern, Karawanen aus Mauleseln für den Materialtransport und Militärhelikoptern für fragile Bauteile schafften alle Beteiligten die Fertigstellung. Die Kinder freuten sich über sieben neue Klassenräume. In der zweiten Bauphase sollen drei weitere Unterrichtsräume und vier Waschräume entstehen.

Anerkennungszertifikat

Für die jahrelange finanzielle Unterstützung von MÄRKISCHES LANDBROT wurde im Dezember 2021 unserem Geschäftsführer Joachim Weckmann dieses schöne Anerkennungszertifikat vom Schulverein Lo-Manthang zugeschickt.
www.lo-manthang.ch
www.schulen-fuer-nepal.org

Amchi Centre in Lingshed.

Traditionelle Heilmedizin in Ladakh / Indien
Seit 2012 unterstützt MÄRKISCHES LANDBROT über die American Himalayan Foundation ein Projekt zur Förderung der traditionellen Heilmedizin Amchi in Lingshed in der Region Ladakh.
Ladakh, im Norden von Indien, zählt zu den höchstgelegenen Siedlungsgebieten der Welt. Die Region ist aufgrund des starken Schneefalls gut sieben Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnitten. In 2002 wurde mit Spendengeldern eine Klinik eingerichtet und eine Schule für die althergebrachte Heilmethode Amchi gegründet. Neben Studenten werden auch die Bewohner der umliegenden Dörfer in den Grundlagen der Amchi-Medizin sowie der Aufbereitung und Wirkung der heimischen Heilkräuter unterrichtet. Durch das Projekt hat sich die medizinische Versorgung der Region erheblich verbessert, insbesondere die Sterberate von Frauen im Kindbett wurde deutlich gesenkt.
Der Beitrag von MÄRKISCHES LANDBROT wird zur Bezahlung von fünf Amchi-Ärzten und für die Ausbildung von 14 Studenten verwendet.
www.himalayan-foundation.org

Feldberater Chétima Moustapha (links stehend) bei der Erläuterung der halbmondförmigen Pflanzlochmethode.
Feldberater Chétima Moustapha (links stehend) bei der Erläuterung der halbmondförmigen Pflanzlochmethode.

Feldberatung in Niger
Niger ist eines der ärmsten Länder der Welt. 80 Prozent seiner Fläche wird von der Sahara bedeckt, die restlichen 20 Prozent liegen in der Sahelzone, in der nur unregelmäßig Regen fällt. Um die jährlich wachsende Bevölkerung trotz Dürren und Ernteausfällen zu ernähren, werden die landwirtschaftlichen Flächen immer intensiver genutzt. Ein Teufelskreis, denn die Bodenfruchtbarkeit kann sich so nicht mehr regenerieren, die Erträge sinken. Bereits 2,5 Millionen Menschen, ein Viertel der Bevölkerung, müssen mit weniger als einer Mahlzeit pro Tag auskommen. 40 Prozent der Kinder sind unterernährt.
Seit 2006 fördert MÄRKISCHES LANDBROT über die Entwicklungshilfeorganisation EIRENE e.V. ein Projekt zur Verbesserung der Nahrungssicherheit in Niger. In Zusammenarbeit mit der nigrischen Nichtregierungsorganisation ADROC werden Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus der Region Téra im westlichen Niger unterstützt, ihren Ackerbau so zu verbessern, dass sie langfristig genügend Nahrung und Einkommen erwirtschaften und damit Hungersnöten vorbeugen können. Schwerpunkte des Projektes sind zum Einen die Ausbildung und Beratung für angepasste, bodenschonende Anbauweisen durch lokale Feldberater. Zum Anderen werden die Dorfgemeinschaften bei der Einrichtung und Verwaltung gemeinschaftlich genutzter Saatgutbanken und Erntelager unterstützt. Das verbindende Element aller Aktivitäten ist die Befähigung der Menschen zur Selbsthilfe.
MÄRKISCHES LANDBROT finanzierte die Feldberaterin Salamatou Alhassane, die Ende 2011 das Projekt verließ, um eine Stelle in einer internationalen Organisation im Niger anzutreten. Seit 2013 finanzierte MÄRKISCHES LANDBROT für vier Jahre den Feldberater Chétima Moustapha. Er schulte die Bauern vor Ort in Agroforstkulturen. Das Pflanzen von Bäumen als Erosionsschutz auf der Ackerfläche bringt mehrfachen Nutzen: Die Bäume liefern Brennholz, Früchte und Viehfutter, gleichzeitig schützen sie den Boden vor Erosion, spenden Schatten und verbessern die Wasserhaltefähigkeit der Erde. Als weiterer Erosionsschutz werden halbmondförmige Erdwälle um das Pflanzloch quer zur Abflussrichtung des Regenwassers errichtet.
Der Zwischenbericht vom März 2015 belegt die Erfolge seit November 2014.

Der gewählte Nachfolger war Souleymane Mohamed, welcher eine landwirtschaftliche Ausbildung hat und bereits in einem Projekt für EIRENE im Niger mitgearbeitet hatte. Seit November 2015 organisierte Souleymane Mohamed die Schulungen für die Bäuerinnen und Bauern der Region Téra. Zusätzlich zu den Schwerpunkten Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und Erosionsschutz wurden auch Kurse über richtige Kompostierung und Herstellung von Lecksteinen für Ziegen und Schafe durchgeführt. Außerdem können die Familien seit einem Jahr Ziegen der regionalen Rasse Chèvres rousses de Maradi erwerben. Sie werden in der Zucht und dem Weiterverkauf unterstützt.
Der Fortschrittsbericht vom 1. Dezember 2016 gab bekannt, dass aufgrund häufig auftretender Konflikte zwischen Viehhaltern und Bauern verschiedener Dorfgemeinschaften - wobei es um Ansprüche auf Land und Wasserstellen ging - Souleymane Mohamed Fortbildungen zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung und Mediation besuchte. Diese wurden gemeinsam von EIRENE und der Nichtregierungsorganisation Genovico angeboten. Dies führte zu erfolgreichen Schlichtungen von Streitigkeiten.
Seit April 2017 unterstützte MÄRKISCHES LANDBROT die Feldberaterin Zeinabou Hama Maiga und verlängerte damit die Projektförderung um weitere zwei Jahre bei EIRENE. Sie führte die Beratung der Familien in den Bereichen Erosionsschutz, Bodenverbesserung, Pflege und Anpflanzung von Bäumen fort. Desweiteren beriet sie die neu gegründeten Selbsthilfegruppen in der Umsetzung der Aktionspläne. Zuvor war sie in einem Gesundheitsprojekt in Téra tätig. Uns liegt besonders die Förderung von Frauen und das Schaffen von Einkommen für Frauen in Afrika am Herzen.
Seitdem das Projekt in Téra Ende 2019 endete, wurde EIRENE gebeten drei südliche Gebiete in Niger und dem angrenzenden Burkina Faso mit Projektarbeit zu unterstützen. Einiges ging anfangs zögerlich aufgrund der aufgetretenen Corona-Pandemie, aber da diese glücklicherweise sich moderat bemerkbar machte im Sahelgebiet, konnten viele Projekte umgesetzt werden. Die etablierten Schulungen zur Pflanzung und Pflege von Baumsetzlingen, Herstellung und Anwendung von biologischen Pflanzenschutzmitteln, Kompostierung, Herstellung von Salzlecksteinen, Tiergesundheit und Verwaltungstraining fanden statt. Ein Zwischenbericht vom Juli 2021 gibt Einblicke in die Erfolge.

Solartrockner zu Herstellung von Trockenobst und -gemüse. Foto: EIRENE
Solartrockner zu Herstellung von Trockenobst und -gemüse. Foto: EIRENE

Im Dezember 2021 war die Pandemie-Situation weiterhin sehr überschaubar und niedrige Inzidenzwerte sowie eine relativ hohe Impfquote erlaubten die Schulungen fortzuführen. Allerdings war die Sicherheitslage oft sehr angespannt aufgrund immer wieder verübter Anschläge von terroristischen Gruppen. Es wurden zwei weitere Schulungen eingeführt - die Käseherstellung und die Haltbarmachung von Obst und Gemüse durch Trocknung. Hierzu wurden Solartrockner mit Projektgeldern angeschafft.
www.eirene.org

Schulklasse in Niger
Schulklasse in Niger

Schulbildung in Niger
In Niger in Westafrika lag die Quote der Analphabeten der über 14-jährigen in 2017 bei über 76 Prozent. Besonders Mädchen sind betroffen, da Eltern keine Notwendigkeit sehen, in die schulische Bildung von Mädchen zu investieren. Auch Kinder, die eine staatliche Schule besuchten, können danach oftmals nicht richtig lesen oder schreiben.
EIRENE e.V.
setzt sich seit Jahren für die Verbesserung der Bildungssituation in Niger ein. Hierfür arbeitet der Verein hauptsächlich mit den weit verbreiteten Koranschulen zusammen. Diese bieten im Vergleich zu staatlichen einige Vorteile: es gibt sie selbst in kleinsten Siedlungen, der Besuch ist kostenlos, die religiös motivierten und ehrenamtlich tätigen Lehrer genießen hohes Ansehen und Vertrauen, so dass auch konservative Eltern oder Ehemänner selten etwas gegen den Besuch ihrer Töchter oder Ehefrauen einwenden. Allerdings fehlt es vielen der Koranschulen an Lehrmaterial, Sanitäreinrichtungen oder pädagogischem Material. Es mangelt auch an einheitlichen Lehrplänen. Die Allgemeinbildung der Kinder außerhalb religiöser Themen wird vernachlässigt. Da EIRENE in anderen Regionen mit engagierten Lehrern und Eltern diese Schwächen bereits verbessern konnte, wird nun seit Oktober 2019 in den Regionen Dosso und Filingue ebenso diese Arbeit erfolgen. Die jährliche Spendenzusage von MÄRKISCHES LANDBROT von 2.500 Euro für die nächsten drei Jahre wird auch in dieses Projekt fließen.
www.eirene.org

Feldberater Aimable (ganz rechts) bespricht mit den Bäuerinnen und Bauern vor der Bohnenernte, worauf zu achten ist. Foto: UGEAFI
Feldberater Aimable (ganz rechts) bespricht mit den Bäuerinnen und Bauern vor der Bohnenernte, worauf zu achten ist. Foto: UGEAFI

Ernährungssouveränität und Alphabetisierungs-Programm im Kongo
Seit 2017 unterstützt MÄRKISCHES LANDBROT ein neues Projekt zur Verbesserung der Ernährungssicherung auf dem abgelegenen Hochplateau von Minembwe in der demokratischen Republik Kongo. Die Menschen dort sind weitgehend auf sich selbst gestellt, befahrbare Wege gibt es kaum. Waren müssen zu Fuß transportiert werden. Umso wichtiger ist es, dass die Bevölkerung ihre Lebensmittel vor Ort produziert. In dem von der heimischen Nichtregierungsorganisation UGEAFI durchgeführten und vom deutschen Entwicklungsministerium (BMZ) geförderten Projekt sind sechs landwirtschaftliche Beraterinnen und Berater beschäftigt. Sie vermitteln den 1.000 Ackerbauern Kenntnisse über organische Düngung, Fruchtfolgen und Erosionsschutz beim Anbau der drei Hauptfrüchte Mais, Bananen und Bohnen.
Da das vorhandene Saatgut nicht mehr ertragsfähig war, wurde 2016 Saatgut aus dem benachbarten Ruanda eingeführt. Dieses wird nun von 32 Multiplikatoren regelmäßig vermehrt und an die Kleinbäuerinnen und -bauern des Hochplateaus verteilt.
Zum Projekt gehört auch ein Alphabetisierungsprogramm für Frauen. 90 Prozent der erwachsenen Frauen sind Analphabeten, sie betreiben Subsistenzlandwirtschaft und kümmern sich um die verschiedenen Generationen der Familie. Jährlich werden nun 300 von ihnen in Lesen und Schreiben unterrichtet. Damit sollen ihre Möglichkeiten, am öffentlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen, verbessert werden.
MÄRKISCHES LANDBROT übernimmt die vom BMZ geforderte Kofinanzierung des Projektes in Höhe von knapp 8.000 Euro für drei Jahre.
Ein 3. Erfahrungsbericht erreichte uns Ende Februar 2019. Neuer Feldberater ist Minuar Irakiza - sein Vorgänger wechselte in ein benachbartes Gebiet und beide stehen im engen Austausch. Die Ergebnisse sind durchweg positiv. Die Qualität des Saatguts konnte verbessert werden und hat sich weitläufig herumgesprochen, so dass mehr gebraucht wird als vorhanden ist. Die Ernteerträge haben sich um ein Vielfaches erhöht. Auch das Alphabetisierungsprogramm macht gute Fortschritte. Es wurden inzwischen 300 Frauen geschult und viele berichten stolz über ihre Lernerfolge.

Frauenhaus in Kabwe, Sambia.
Frauenhaus in Kabwe, Sambia.

Frauenhäuser in Afrika
Seit Ende 2014 startete MÄRKISCHES LANDBROT eine dreijährige Zusammenarbeit mit dem Verein »Frauenhäuser in Afrika«. Die vom Berliner Naturkosmetik-Unternehmen i+m gegründete Organisation hat bereits ein erstes Frauenhaus in der Stadt Kabwe in Sambia gebaut. Hierhin können sich Frauen und Mädchen vor häuslicher Gewalt flüchten. Doch das als Notauffang konzipierte Haus reicht nicht aus, denn viele Betroffene können nicht zu ihren Familien zurückkehren. i+m hat deswegen mit dem Bau eines Frauendorfes begonnen, in dem die Frauen länger wohnen bleiben können. Während dieser Zeit sollen sie in ökologischer Landwirtschaft ausgebildet werden. Mit einem Sponsoring von jährlich 2.500 Euro über vorerst drei Jahre wird MÄRKISCHES LANDBROT die Bezahlung von Lehr- und Ausbildungskräften unterstützen.
In 2016 entstand die Vision, dem Frauenhaus eine Schule anzugliedern, in der die Frauen in verschiedenen handwerklichen Fähigkeiten ausgebildet werden. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung von MÄRKISCHES LANDBROT werden die Frauen im Nähen von einfachen Dingen unterrichtet - wie beispielsweise aus Plastiksäcken, in denen das Hauptnahrungsmittel Maismehl lagert, kleine Teppiche zu fertigen. Diese finden auf den lokalen Märkten guten Absatz.
Bereits seit 2015 gibt es einen großen Gemüsegarten, der den Frauen ermöglicht, sich mit dem Ertrag selbst zu versorgen sowie während ihres Aufenthaltes in Garten- und Landschaftsbau fortzubilden.
In 2018 konnte in Nachbarschaft zum ersten Frauenhaus in Kabwe ein weiterer Gebäudekomplex erworben werden. Dort wurde ein Unterrichtsraum eingerichtet, damit Frauen, die keine Schulbildung haben, Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen erwerben können. Der Unterricht wird Anfang 2019 beginnen. Dann startet auch der Schulbetrieb in einer Grundschule direkt neben dem Frauenhaus, deren Bau ein weiterer Partner des Projekts finanziert. Unterstützt durch pensionierte Lehrer unterrichtet das Lehrpersonal der Grundschule auch die Frauen.
In den neu erworbenen Gebäuden wurde auch ein eigener Raum für den im Frauenhaus bereits stattfindenden Nähunterricht geschaffen. Dort können Maschinen und Stoffe sicher gelagert werden. Das Frauenhaus bietet im Jahr 100 Frauen und ihren Kindern einen sicheren Zufluchtsort. Für jede Frau werden individuelle Lösungen entwickelt, wie sie der häuslichen Gewaltsituation dauerhaft entkommen und sich ein selbständiges, wirtschaftlich unabhängiges Leben aufbauen können.
MÄRKISCHES LANDBROT unterstützt das Projekt auch weiterhin mit jährlich 2.500 Euro.
Im Januar war Bernhard von Glasenapp, Geschäftsführer von i+m Naturkosmetik, vor Ort und schickte uns einen Bericht über die Entwicklung des Projekts, das sich immer mehr ausweitet. Angegliedert ist inzwischen ein Waisenhaus für Mädchen, die von einer Sozialarbeiterin betreut werden, aber auch die Frauen des Frauenhauses helfen mit. Die Grundschule hat ihren Betrieb im letzten Jahr aufgenommen und unterrichtet inzwischen 140 Schüler. Der Erwerb des neuen Grundstücks im letzen Jahr ermöglichte das Waisenhaus und demnächst auch Erweiterungsbauten für die Schule.
www.iplusm.berlin/frauenhaus-in-sambia/

www.einhausfürkinder.de 

IFOAM EU Gruppe
Die IFOAM EU Gruppe ist als führender Lobbyist für die Interessen der biologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in der politischen Arena der EU anerkannt. Durch ihr Brüsseler Büro hat die IFOAM EU Gruppe Zugang zu einem ausgedehnten Netzwerk in der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Ministerrat sowie Organisationen der Zivilgesellschaft.
Das Jahr 2011 sowie die folgenden Jahre sind von höchster Bedeutung für die Weiterentwicklung des Biosektors in Europa: die EU ist dabei, neue Prioritäten und Finanzmittel für die nächsten Jahre festzulegen. Entscheidende Änderungen sind in der EU-Forschungspolitik, der Gemeinsam Agrarpolitik, der EU-Politik zum Klimawandel und Biodiversität sowie den Richtlinien zur Verarbeitung biologischer Erzeugnisse gemäß der neuen EU-Verordnung 834 / 2007 zu erwarten.
All diese politischen Entscheidungsprozesse machen eine starke Repräsentanz des Biosektors auf EU-Ebene zwingend notwendig. IFOAM EU hat das hierfür benötigte Wissen, die Netzwerke und die Erfahrung. Was noch fehlt sind ausreichende Finanzmittel für die Arbeit.
MÄRKISCHES LANDBROT ist ein Förderspender der IFOAM EU Gruppe.
www.ifoam.org

Shanti Leprahilfe in Nepal
In Nepal unterstützte MÄRKISCHES LANDBROT die Shanti Leprahilfe, die Leprakranke pflegt und betreut. Im Rahmen des Neubaus von Kliniken und Werkstätten wurde dort auch eine Bäckerei errichtet.
www.shanti-leprahilfe.de

Setzlinge werden in der Baumschule des Nehnang Klosters begutachtet.
Setzlinge werden in der Baumschule des Nehnang Klosters begutachtet.

Nehnang Kloster in Tibet
MÄRKISCHES LANDBROT unterstützte das Nehnang Kloster beim Aufbau einer Bäckerei. In der Region um die buddhistische Pilgerstätte Boudha Stupa leben 10.000 Nonnen und Mönche sowie zahlreiche Touristen – es besteht also große Nachfrage nach gutem und gesundem Brot. Zudem haben wir für die Aktion Tibetbaum des Klosters gespendet, mit der eine Baumschule aufgebaut und betrieben wird. Ziel der Aktion ist es, den Baumbestand in der Region zu erhöhen und damit CO2 zu binden und Erosion zu vermeiden.
www.tibetbaum.de

Spielende blinde Kinder im Blindenzentrum Braille Without Borders in Tibet.
Spielende blinde Kinder im Blindenzentrum Braille Without Borders in Tibet.

Blindenzentrum in Tibet
In Tibet unterstützte MÄRKISCHES LANDBROT das 1998 von Sabriye Tenberken gegründete Blindenzentrum Braille Without Borders beim Aufbau einer Bäckerei. Diese wurde in Shigatse, wo es eine Farm des Zentrums gibt, gebaut.
www.braillewithoutborders.org

Ärztliche Versorgung in Mustang
In Lo-Manthang, der Hauptstadt des kleinen, mitten im Himalaya gelegenen, einstigen Königreichs Mustang, das heute zu Nepal gehört, übernimmt MÄRKISCHES LANDBROT für fünf Jahre (Beginn 2011) mit jährlich 5.000 Euro die Finanzierung einer medizinischen Hilfsstation.
Briefe mit Erfahrungen von Arzthelfern erhielten wir im Herbst 2013.

 

Motiv einer Survival Postkarte zur Unterstützung indigener Völker.
Motiv einer Survival Postkarte zur Unterstützung indigener Völker.

Survival International
Der Verein hilft indigenen Völkern, ihr Leben zu verteidigen, ihr Land zu schützen und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. MÄRKISCHES LANDBROT unterstützte den Verein regelmäßig mit Spenden und ließ über den Verein des öfteren Weihnachtskarten mit Motiven indigener Völker auflegen.
www.survivalinternational.de

Hilde und Joachim Weckmann mit Mohamed Salia von SEED bei einem Treffen in Berlin 2010.
Hilde und Joachim Weckmann mit Mohamed Salia von SEED bei einem Treffen in Berlin 2010.

Mikrokredite und Solarlampen für Sierra Leone
2010 spendete MÄRKISCHES LANDBROT 5.000 Euro an Mohamed Salia und die von ihm gegründete Initative SEED zur Förderung des Unternehmertums und der ökonomischen Entwicklung in Sierra Leone. 10.000 Euro investierten wir zudem als Darlehen. Im Frühjahr 2010 konnte Mohamed Salia aus einem Darlehen über 5.000 Euro der Social Business Stiftung die ersten hundert Kleinkredite an Kleinstunternehmen vergeben – der Start für die Adakavi Bank. Ziel ist es, vor allem Kriegswitwen und Waisen den Aufbau einer tragfähigen ökonomischen Lebensgrundlage zu ermöglichen. Mit unserem finanziellen Beitrag unterstützen wir den Aufbau dieses Mikrofinanzinstituts.
Weitere 5.000 Euro investierten wir in ein zweites Projekt von SEED: die Initiative will Solarlampen verkaufen, mit denen die üblichen Petroleum- und Kerosinlampen ersetzt werden können. Diese sind auf mittelfristige Sicht für die Familien deutlich günstiger, sicherer und schonen obendrein das Klima.
Ende August 2012 erreichte uns von Mohamed Salia die Nachricht, dass in Sierra Leone die Cholera ausgebrochen ist und bereits viele in der Bevölkerung erkrankt seien. Mit dem Kauf von Medikamenten und einer Aufklärungsaktion wollte SEED den Menschen helfen, sich vor Ansteckung zu schützen und die Betroffenen gesund werden. MÄRKISCHES LANDBROT schickte sofort eine Geldspende, um die Arbeit von SEED zu unterstützen.
www.social-business-stiftung.org

Amanda Beukes aus Namibia
Amanda Beukes aus Namibia

Stipendiumsunterstützung
Ebenfalls seit Ende 2014 unterstützt MÄRKISCHES LANDBROT die 20-jährige Amanda Beukes aus Namibia mit einem Stipendium bei ihrer Ausbildung in ländlicher Hauswirtschaft am Agricultural Training Center Krumhuk (ATCK). Das ATCK gehört zu den wenigen Ausbildungszentren für Landwirtschaft in Namibia und stellt die Grundlagen des ökologischen und biodynamischen Landbaus in den Mittelpunkt seiner Lehrpläne. Amanda Beukes musste ihre schulische Ausbildung aufgrund ihrer Schwangerschaft nach der 11. Klasse abbrechen. Ihr inzwischen zweijähriger Sohn geht nun in den Kindergarten der Farm und sie kann ihre Ausbildung fortsetzen.
»Hier werde ich in zwei Jahren viel lernen! Besonders der Bereich 'Hotellerie und Tourismus' interessiert mich, der mit zur Ausbildung gehört«, schreibt sie in ihrem Dankesbrief.


Informieren Sie sich über alle Projekte die wir unterstützen, welche den ökologischen, ökonomischen und sozialen Bereich betreffen.