Klaus Hagen
Klaus Hagen

März 2019 – Urgestein bei MÄRKISCHES LANDBROT
Interview mit Klaus Hagen, Bäcker

Seit 25 Jahren arbeitet Klaus Hagen in der Brotbäckerei demeter und ist von seiner Tätigkeit nach wie vor fasziniert.

Herr Hagen, Sie blicken auf eine abwechslungsreiche Arbeitszeit bei MÄRKISCHES LANDBROT zurück. Was waren Ihre Tätigkeitsfelder?

Klaus: Auch wenn ich als gelernter Bäcker hier 1994 eingestellt wurde, habe ich zu Beginn vor allem in der Müsli-Herstellung gearbeitet und diesen Bereich später auch geleitet. Damals war ich auch für den Einkauf zuständig und habe die Brandenburger Demeter-Betriebe kennengelernt. Zu sehen, wie sie arbeiten, hat für mich deutlich gemacht, wie grundlegend anders Bio ist. Als die Müsli-Sparte dann 2004 ausgesourct wurde, weil wir uns auf die Brotherstellung fokussieren, bin ich in die Backstube gewechselt.

Wie hat sich der Biomarkt verändert in den letzten 25 Jahren?

Klaus: Als ich angefangen habe, waren Biolebensmittel noch eine Nische, es wurde an vielen Stellen ein bisschen experimentiert. Heute ist die Branche hoch professionell. Die Unternehem stehen vor der Herausforderung, sich sowohl qualitativ als auch quantitativ immer weiter zu verbessern. Bauchweh macht mir, dass nun auch die ganz Großen wie Aldi und Lidl Bio-Verbandswaren anbieten.

Warum beunruhigt Sie das?

Klaus: Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Unternehmen Bio nachhaltig betreiben, sondern befürchte, dass sie bei Bio nur ihre Marge im Kopf haben. Einerseits ist es natürlich schön, wenn vielen Menschen Bio zugänglich gemacht wird. Doch auf Dauer könnten die Bio-Pioniere durch den Einstieg der Handelsriesen an die Wand gedrückt werden. Im konventionellen Bereich sind die meisten handwerklichen Bäckereien oder kleinen Fleischereien verschwunden, weil sie der Preiskonkurrenz nicht standhalten konnten. Zudem bin ich nicht sicher, ob auf Dauer die Bio-Qualität gesichert werden kann, wenn man EU oder sogar weltweit einkauft und keinen direkten Bezug mehr zu den Erzeugern und Verarbeitern hat.

Und wie geht es für Sie selber weiter?


Klaus: Natürlich bei MÄRKISCHES LANDBROT. Aber beruflich bin ich nach 43 Jahren auch auf der Zielgeraden und möchte in spätestens vier Jahren in Rente gehen. Als Bäcker ist die körperliche Beanspruchung sehr stark, das wirkt sich aus. Aber die Arbeit hier beeindruckt mich noch heute: die Bauern zu kennen, zu wissen wo das verarbeitete Getreide herkommt und in handwerklicher Art und Weise daraus gute Qualität zu produzieren.

Vielen Dank für das Gespräch!