Dynamisch - Organisch - Ganzheitlich

MÄRKISCHES LANDBROT kommt schon seit 1930 aus den Steinöfen der Bäckerei in Berlin-Neukölln. Seit 1981 wird dort ökologisch gebacken. Bergroggen-, Dinkel-, Kürbiskern-, Dreikorn-, Sesam- oder Sonnenblumenkernbrot - etwa 37 Sorten verlassen täglich die Backstube der Brotbäckerei demeter.
Dem traditionellen Namen wird die Herstellung gerade heute gerecht, denn das Getreide für unser Brot kommt aus der Mark in die Metropole. Auf kurzen Wegen vom Land in die Stadt. Das tägliche Brot, das wir backen, ist so gut wie das Korn aus dem sein Mehl gemacht wird und so gesund wie der Boden, in dem die Saat aufgeht. Biologisch-dynamischer Landbau steht im Einklang mit den Bewegungsgesetzen der Natur und gibt dem Boden was er braucht. Deswegen beziehen wir das Getreide für unser Brot von Demeter-Bauern in Brandenburg. Weil uns der Geschmack wichtig ist, beteiligen wir uns an der Rekultivierung alter Getreidesorten, auch wenn sie weniger Ertrag bringen. So gehen wir zurück zu den Wurzeln und mit gutem Geschmack voran.

Miteinander weiterkommen
Um das Aroma und die Vitalität des Korns zu erhalten, muss es schonend behandelt werden. Bei uns wird es in langsam drehenden Osttiroler Steinmühlen täglich frisch gemahlen. Auch der dreistufige Sauerteig mit seinem langen und wohltemperierten Gährungsprozess erfordert Geduld. So lässt das langsame Werden uns auch schon mal Luft, um auf allerhand gute Ideen zu kommen.
Auf die Sache mit dem Hebekipper zum Beispiel, der den Teigtransport übernimmt und menschliche Energie freisetzt. Die Backstubenwärme, die gleichzeitig den Lagerraum heizt. Die Thermo-Öfen, die Energie einsparen oder die Mehlstaub-Absaugung, die für ein »gutes« Betriebsklima sorgt.

Solidarisch und effizient
Auf unserem Gelände in der Bergiusstraße sollen Energien gebündelt werden. Mit der Bio Konditorei Tillmann sind wir eine Kooperation für die Umwelt eingegangen. Mehrere Wärmerückgewinnungsanlagen in unterschiedlichen Bereichen sorgen für einen niedrigen Energiebedarf. Ein gemeinsames Heizsystem mit einem modernen Niedertemperaturkessel liefert uns die für die Heizung und das Warmwasser notwendige Restwärme. Eine Photovoltaikanlage speist in das öffentliche Versorgungsnetz ein. Unsere elektrische Energie wird zu 100 Prozent regenerativ erzeugt. Im Folgenden auszugsweise einige Einzelmaßnahmen:

Photovoltaikanlage auf dem Dach unseres Firmengebäudes.
Photovoltaikanlage auf dem Dach unseres Firmengebäudes.

Einsparung von Energie

  • Wärmedämmung des gesamten Gebäudes und der Dächer
  • Einsatz von Doppel- und Wärmeschutzverglasung
  • Installation einer Photovoltaikanlage (150 Quadratmeter) zur Erzeugung von Strom (zur Bauzeit die größte Anlage Berlin-Brandenburgs), spätere Erweiterung der Anlage von 21 kWp auf 28 kWp (200 Quadratmeter)
  • Einsatz von LED und Lichtdimmung über Lichtsensoren oder Schaltung über Bewegungsmelder
  • Installation einer neuen Heizungsanlage im Brennwertbetrieb
  • Prozessoptimierung
    • Einsatz einer Thermo-Roll-Ofenanlage (Beheizung von neun Öfen mit zwei gasbetriebenen Thermo-Ölkesseln)
    • Vorbrechen des Getreides mittels Walzenstuhl
    • Installation einer pneumatischen Getreideförderung
    • Bau einer Getreidereinigungsanlage mit halbautomatischer Steuerung
    • Bau einer Getreideaufgabe mit vier Fraktionen, Mühlenautomatisation

 

Solartankstelle mit Twizy.
Solartankstelle mit Twizy.
  • Wärmerückgewinnungsanlagen
    • Nutzung der Abgaswärme der Thermo-Ölkessel (Pufferspeicher 6.000 und 12.000 Liter)
    • Filterung und Nutzung warmer Backstubenluft zur Beheizung der Lagerflächen
    • Betreiben der Lüftungsanlagen aufgrund hochwertiger Filteranlagen nahezu im Umluftbetrieb möglich (Reduzierung der Energieverluste durch Lüftung)
    • Lieferung überschüssiger Wärme an die auf dem Betriebsgelände ansässige Bio Konditorei Tillmann und den Nachbarn Vereinigung für Jugendhilfe (VfJ)
  • Gründen einer Betreiber-Nutzer-Gesellschaft zur Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur
  • Bezug von Ökostrom
  • Errichten einer Solartankstelle und Anschaffung eines Elektroquads (Twizy)

 

Extensive Dachbegrünung des Gebäudes.
Extensive Dachbegrünung des Gebäudes.

Reduzierung der Luftbelastung durch Absaug- und Filteranlagen

  • Getreidestaubabsaugung
    • Absaugung der Getreidereinigungsanlage (Intensivreiniger mit Magnet, Rundkorntriör, Steinausleser, Wendelausleser, Jet-Pearler, Walzenstuhl)
    • Absaugung des Mühlenbereiches
    • Taschenfilteranlage für die Mehlbefüllung der Silos
    • Absaugung der Mühlen durch Staubabscheidertechnik
    • Besatzabsaugung der Getreidereinigung durch Staubabscheidertechnig
  • Mehlstaubabsaugung
    • Absaugung der Kneterbefüllung an der Waage
    • Absaugung aller Knetstationen

Reduzierung von Abwasserbelastung und -menge

  • Regenwassernutzung und –versickerung
    • Regenwassernutzung von Teildachflächen für WC-Spülung und Gartenbewässerung
    • Regenwasserversickerung von Teildachflächen
    • Regenwasserversickerungsanlage Zufahrt, mit vorgeschalteter Reinigung, Schmutzfracht wird mit einem speziellen Substrat (belebte Bodenzone) vor dem Erreichen des Grundwassers gereinigt.
  • Fettabscheider mit Schlammfängen für Betriebsabwasser
  • Einsatz wassersparender Technik
    • Verwendung wassersparender Armaturen mit Bewegungssensor
    • 2-Mengentechnik WC-Spülung im gesamten Betrieb
    • Urinalspülung mit Infrarotauslösung
  • Schutz der Biodiversität
    • Bezug ökologischer Rohstoffe in Demeter-Qualität
    • Mitbegründung der Initiative fair & regional Bio Berlin-Brandenburg des Märkischen Wirtschaftsverbundes
    • Begrünung von Dach- und Fassadenflächen
    • Insektenhotels auf dem Betriebsgelände
Eines unserer Insektenhotels auf dem Gelände.
Eines unserer Insektenhotels auf dem Gelände.

Wortwörtlich nehmen wir das Ziel, gemeinsam ökologisch zu handeln. Wenn der Fahrer unserer Brotbäckerei demeter die Brote und Brötchen in die Läden liefert, bringt er auf dem selben Weg gleich den Kuchen der Bio Konditorei Tillmann mit.

Honoriert wurde uns die gemeinsame Initiative zum ökologischen Wirtschaften zum Teil durch Mittel aus dem Umwelt-Förder-Programm (UFP II).