Wissenschaftliche Zusammenarbeit

Geschäftsführer Joachim Weckmann beim Unterzeichnen des Vertrages für die Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.
Geschäftsführer Joachim Weckmann beim Unterzeichnen des Vertrages für die Zusammenarbeit mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

Wir stellen uns den ökologischen Herausforderungen der heutigen Zeit und nehmen sie mit großem Verantwortungsbewusstsein in unsere Hände. Die Nachhaltigkeit und der Ressourcenschutz sind dabei die bestimmenden Prioritäten.

Wir verfolgen und intensivieren stetig die Zusammenarbeit sowohl mit wissenschaftlichen Einrichtungen als auch mit Vereinen und Landwirten. Gemeinsames Ziel ist die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus, die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, die Verbesserung der Produktqualität sowie der Erhalt der biologischen Vielfalt und der anderen Umweltressourcen.

Unsere derzeitigen wissenschaftlichen Projekte sind:

In Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen

  • AiF-Forschungsvorhaben-Nr.: 19354 BG »Auswirkungen der Wechselwirkungen von Roggenhemicellulosen und Roggenproteinen auf die Brotqualität, insbesondere das Trockenbacken« - Kurztitel: »Trockenbacken bei Roggenbrot«. MÄRKISCHES LANDBROT ist projektbegleitend im Ausschuss vertreten.
  • Mitarbeit an einem Förderantrag zu zwei deutschlandweiten Biodiversitätsprojekten zur Ermittlung von praxistauglichen Biodiversitäts-Kennzahlen gemeinsam mit anderen AöL-Unternehmen.
  • Bachelor-Thesis von Samira Sarris, Studentin der Beuth Hochschule Berlin, betreut durch Prof. Busch - »Vergleichende Studie der manuellen und technischen Führung von Sauerteig unter qualitativen Gesichtspunkten.«
  • Bachelor-Thesis von Gwendolyn Froese, Studentin der Beuth Hochschule Berlin, betreut durch Prof. Busch - »Versuche zur Qualitätsverbesserung von Roggenbrot aus enzymschwachen Roggenschroten«, Mai 2017.


In Zusammenarbeit mit Vereinen und Landwirten

Wir unterstützen den Wiederanbau von alten Getreidesorten, die an die sandigen Böden der Mark Brandenburg sehr gut angepasst sind, und tragen damit zum Erhalt der Agro-Biodiversität bei.

  • Wir bauen in Zusammenarbeit mit den Bauern und dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg (VERN e.V.) die alten Getreidesorten Dinkel (wird bei allen Bauern von MÄRKISCHES LANDBROT angebaut, verschiedene Dinkelsorten werden vom Bauerngut Templin getestet) und Champagnerroggen (Gut Peetzig) an. 2007 wurde auch Goldblumenweizen geerntet. Auf Gut Wilmersdorf unterstützen wir die Saatgutvermehrung von Rotem Schlanstedter Weizen.
  • Der Bergroggen, eine langstrohige alte Wildroggensorte, die sich in die sandigen Böden Brandenburgs fügt als sei sie dafür geschaffen, wird für uns vom Ökodorf Brodowin und Gut Pretschen angebaut und im Brodowiner verarbeitet.

Wir unterstützen zudem die biologisch-dynamische Saatgutzüchtung. Bisher muss der Ökolandbau meistens auf Getreidesorten zurückgreifen, die für den konventionellen Anbau gezüchtet und an die Bedürfnisse des ökologischen Landbaus nicht angepasst sind. Das Unternehmen will die Entwicklung von Sorten unterstützen, die auch ohne Kunstdünger und Pestizide stabile Ernten garantieren und Alternativen zur üblichen Hybridzucht fördern.

  • Lichtkornroggen, eine biologisch-dynamische Neuzüchtung (Züchtungen Karl-Josef Müller) aus alten, längst verschwundenen Sorten, wird in Brodowin angebaut. Die ebenfalls von Karl-Josef Müller entwickelte Roggensorte Sirius wird bei der Hofgemeinschaft Apfeltraum/Feldbau angebaut. Weitere Roggensorten werden von Karl-Josef Müller in Darzau gezüchtet und nachgebaut.
  • Wir machen Versuche mit biologisch-dynamischen Neuzüchtungen aus alten Getreidesorten (Verein für Kulturpflanzenentwicklung, Getreidezüchtung Peter Kunz, Schweiz). Derzeit finden Streifenversuche auf dem Gut Templin mit 25 – 30 Sorten, darunter die Sorten Azita, Pollux und Sandomir, drei Winterweizensorten statt.
  • Im Rahmen des Projektes »Wertschöpfungskettenübergreifende Etablierung von Getreidesorten aus biologisch-dynamischer Züchtung in der Praxis« vom Forschungsring e.V. und Demeter e.V. wurden an diversen Standorten bundesweit Sortenversuche zur Ernte 2014 und 2015 durchgeführt. In Brandenburg wurde unter Anderem der Anbau des Roggens Firmament getestet.
  • Unser Ziel ist es, möglichst viele Zutaten aus der Region zu beziehen. Daher arbeiten wir gemeinsam mit den Demeter-Landwirten daran, ungewöhnliche Kulturen in Brandenburg zu etablieren. Seit 2009 baut das Bauerngut Templin Schälsonnenblumen für uns an. 2010 haben wir Anbauversuche mit Öllein für Leinsamen auf Gut Peetzig und bei Feldbau Apfeltraum gestartet. Auch Hirse und zukünftig Amaranth werden in unserem Auftrag auf Betrieben erprobt.
  • »Firmen fördern Vielfalt« - ein von der DBU gefördertes Gemeinschafts-Forschungsprojekt der AöL (Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller), den ökologischen Lebensmittelherstellern Hipp, Bionade, Neumarkter Lammsbräu und MÄRKISCHES LANDBROT. Ziel ist die Entwicklung erfassbarer Indikatoren zur Messung der Artenvielfalt auf Zulieferbetrieben von lebensmittelerzeugenden Unternehmen - als Grundlage, um Artenvielfalt bei den Betrieben nachhaltig zu erhalten und zu verbessern. Die Laufzeit ging von Oktober 2013 bis August 2016. Bei Feldbegehungen in 2015 wurden Insektenarten usw. auf Gut Peetzig gezählt und mit den Bauern ausgewertet. Weitere Projekttreffen mit den beteiligten Universitäten (Leibniz Uni Hannover und TU München), Landwirten und AöL-Verarbeitern fanden statt. Der Abschlussbericht der Uni Hannover liegt seit Mai 2017 vor. Gut Peetzig, unser Lieferant, hat eine sehr hohe Biodiversitätsleistung. Es lässt sich erkennen, dass ökologischer Landbau Biodiversität fördert. Ein Abschlussbericht der TU München zum Projekt liegt noch nicht vor.
Sonnenblumenanbau Gut Ogrosen 2010
Sonnenblumenanbau Gut Ogrosen 2010